Biergläser Musterbuch Brockwitz 1914/15

Hier stelle ich alle relevante Musterbuch Auszüge der Brockwitzer Pressglas Manufaktur aus der Zeit 1914 und 1915 vor.

Diese Gläser egal ob Pokale,Becher mit und ohne Henkel, Bierseidel all diese Formen sind mit unter bis heute in Gebrauch, weil sie sich als besonders sinnvoll und auch beliebt erwiesen haben.

Werk um 1905
Glasfabrik Brockwitz A.-G. um 1905

Es war ein Glücksfall, das zu jener Zeit die Vereinigte Radeberger Glashütten A.G. in Konkurs ging. Das Brockwitzer Werk konnte daher auf gut ausgebildete Facharbeiter zurückgreifen.

direktion 1905
Direktion mit Beamten um 1905

 

Durch eine gute Auftragslage und Strategie konnte 1914 die in Konkurs gegangenen Glashüttenwerke Heinrich Plötz & Co in Ottendorf/Okrilla zur Erweiterung des Unternehmens erworben werden. Das Glaswerk Brockwitz expandierte also immer weiter. 1923 kam die Glasproduktion der Steingutfabrik A.G. Sörnewitz, die Schnittglas produzierte, hinzu. Das Unternehmen verfügte nun über 7 Schmelzöfen. Einen im Werk Ottendorf/Okrilla, drei in Sörnewitz und sieben Öfen im Stammwerk.

Acktie 1933
Eine Aktie über RM 100 um 1933

Die Weltwirtschaftskrise veranlasste, dass Werk in Ottendorf/Okrilla 1929 aufzugeben. Auf das Fachwissen der Pressglasmacher dieses Werkes wollte die Werksleitung nicht verzichten und so entstand ein Linienverkehr für die Glasmacher von Brockwitz nach Ottendorf/Orkrilla. Andauernte Streiks der Glasmacher während der Inflationszeit kam es zum Stillstand des Werkes, welches erst nach sieben Monate wieder produzierte. Während des 2 WK wurden Kriegsgefangene für die Produktion im Werk eingesetzt.

schlosserei 1910
Mitarbeiter der Schlosserei um 1910

Das Glaswerk stellte Handgranaten und Minen aus Glas her und auch Glas für den Flugzeugbau. Nach dem Krieg wurde das Werk durch die Sowjets demontiert. Ein Neuanfang gestaltete sich als sehr schwierig. Man stellte nun nur noch Glasbehälter her. 1957 entstand aus Brockwitz, Glastechnik Coswig. Aus dieser Firma entstanden 1967 zwei Betriebe. Der VEB Glasmaschinenbau Coswig und der VEB Glaswerk Coswig. Nach der Wende 1991/1992 erging es dem Glaswerk, wie zahlreichen anderen Betrieben: es wurde geschlossen. Heute produziert der VEB Glasmaschinenbau Coswig unter dem Firmennamen GLAMACO Maschinenbau GmbH. Seit 1993 ist die Firma Tochtergesellschaft der Schweizer INDEL AG, Russikon.

Es sei angemerkt das sich die Musterbücher von 1921 und 1926 nicht von den 1915 erschienenen unterscheiden. Es wurde also bis ca. 1939 danach produziert.

Diese Aussage bezieht sich nur und ausschließlich auf alle Arten von Biergläser die diese Fabrik herstellte.