Brauerei Warthausen

Brauerei Warthausen vorm. Neher & Sohn A.-G. in Warthausen b. Biberach a. R. (Württ.).
Gegründet: 30.1.1905 mit Wirkung ab 1.10.1904. Eingetr. 21.3.1905. Gründer siehe
Jahrgang 1905/06. Albert Neher in Warthausen hat seine daselbst belegene Brauerei und
Mälzerei nach dem Stande vom 1.10.1904 in die A.G. eingebracht und als Gegenwert für
seine auf M. 1 000 000 bewertete Einlage M. 796 000 in Aktien, M. 4000 bar u. M. 200 000 in
41/2% Oblig. erhalten. 1905 Kauf der Brauerei Rottesecker. 1906 Erwerb des Brauereianwesens von Sattler in Schüssenried, 1908 der Brauerei zum Hasen in Ulm für M. 124 284.
Jährl. Bierabsatz ca. 35 000—40 000 hl.

Ansichtskarte von Warthausen um 1930

1970 wurde die ehemalige Brauerei Warthausen
GmbH an die Fürstenberg-Brauereien Donaueschingen verkauft. Damit ging eine Ara, die seit
1632 bestand, zu Ende. Das Stammwappen der
Brauerei Warthausen, der „Wack’re Schwabe
nach der Ballade „Schwäbische Kunde“ von Ludwig Uhland, ist jedoch immer noch bekannt. Im
schwäbischen Oberland und auch nördlich der Donau bis Münsingen und Stuttgart war der „Wack’re
Schwabe“ ein Gütezeichen.
Viele Jahrzehnte lang hieß die Firmierung
Brauerei Warthausen vorm. Neher & Sohn AG„.
Die Vorfahren der Familie Neher stammten aus
Bolstern im Kreis Sigmaringen. Albert Neher, der
1920 verstarb, übergab die Brauerei samt landwirtschaftlichem Anwesen an seine Söhne Felix Neher
und Fritz Neher. Die bei den waren auch Hauptaktionäre der Brauerei. Anita Brand geb. Neher und
Marita Neher waren die letzten Brauereidirektoren
nach dem Zweiten Weltkrieg bis zum Verkauf 1970.
Fritz Neher übte das Amt des Brauereidirektors
lange Jahre nicht aus, da er ein Hofgut in Weilheim
in Oberbayern betrieb. Er nahm seine Interessen
jedoch in der Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der AG wahr.
Nach 1918 arbeitete sich die Brauerei Warthausen zu einer der größten Brauereien Oberschwabens empor, mit einem Jahres-Bierausstoß von ca.
65000 hl. In vielen Gemeinden Oberschwabens lud
der „Wack’re Schwabe“ zu einem guten Schoppen
Bier ein. In den 30er Jahren waren ca. 400 Kunden,
sogenannte Zapf- oder Achskunden, zu beliefern.
Der Vertrieb erfolgte mit dem Lkw, aber auch noch
mit Pferdegespannen. 1938, dem Beginn dieser
Aufzeichnungen, besaß die Brauerei Warthausen
10 Lkws und 4 Pferdegespanne sowie 2 firmeneigene Eisenbahn-Kühlwaggons.
Brauereiarbeit als Kundendienst
Für weiter entfernte Kunden wurde das Bier
über Bierdepots ausgeliefert. 1938 gab es Bierniederlagen in Ulm, Münsingen, Ravensburg, Friedrichshafen und Ratzenried. Die Bierfuhrwerke
brachten das Bier in die nähere Umgebung, so z. B.
bis Baltringen, Mietingen, Berg bei Ehingen, Biberach, Ummendorf, Fischbach und Füramoos.
Der Bierwagen war oft den ganzen Tag unterwegs,
da auch bei den Kunden, die noch eine Landwirtschaft betrieben, die landwirtschaftlichen Arbeiten mit zu erledigen waren.

1 Liter keines l frühe 1940er Jahre

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