1803:
Erster privater Besitzer
Nachdem 1528 in Kulmbach die Reformation eingeführt wurde, lösten sich die Klöster bzw. deren Außenstellen auf. Grundstücks- und Gebäudebesitze wurden säkularisiert und durch ein markgräfliches Klosteramt verwaltet. Erster privater Besitzer des Anwesens wurde 1803 der Weißgerbermeister Kripner.
1846
Ehrhard Ender errichtet ein „Mulzhaus“
Ehrhard Ender erwirbt das Anwesen und beginnt im Mönchshof mit der Malzherstellung.
1864:
Simon Hering legt den Grundstock der Mönchshof-Brauerei
Der Glasermeister Simon Hering gehörte schon um 1850 zu den „brauenden Bürgern“, die im Kulmbacher Kommunbrauhaus ihre Sude einbrauten und dann in Holz- oder Blechbütten Richtung Burgberg tragen ließen, wo schließlich in eigenen Felsenkellern das Bier reifte. Simon Hering stellte so im Jahr ca. 300 hl her. 1863 wollte Hering dann jedoch ins richtige Braugeschäft einsteigen und beantragte die Konzession zum Betrieb einer Bierbrauerei, sowie zur Errichtung eines Brauhauses im Mönchshof. Ab 1864 fand dann ein industrieller Braubetrieb statt. Der Firmenname der Brauerei lautete „Export-Bier-Brauerei Simon Hering“. Hering`s Biere gingen in der Zeit bis nach Amerika.
1884:
Heinrich Hering – der Gründer der Mönchshof-Brauerei
Heinrich Hering erwarb 1884 das Brauhaus von Simon Hering. Im gleichen Jahr wandelte er das bisher privat geführte Brauhaus in eine Aktiengesellschaft um. Heinrich Hering hatte große Pläne, was den Ausbau der Braustätten anbelangte. Der erforderliche Kapitalbedarf konnte aber nur über eine Aktiengesellschaft aufgebracht werden. Die Brauerei firmierte fortan als „Kulmbacher Export-Brauerei Mönchshof“ (bis 1895 mit dem Zusatz: „vormals Simon Hering“). Dem Gründungskonsortium der Aktiengesellschaft gehörten neben Heinrich Hering vier Kaufleute aus Dresden an, die auch einen Großteil des Kapitals einbrachten. Bereits 1886 stieg Heinrich Hering nach Streitigkeiten aus der Gesellschaft wieder aus und gründete 1887 in der Mittelau eine neue kleine Brauerei, die 1897 in die Erste Kulmbacher Aktienbrauerei (EKU) überging.
1888:
Höchste Auszeichnungen für Mönchshof-Biere
Seit Gründung der Aktiengesellschaft wuchs der Bierausstoß der Mönchshof-Bräu rasant. Der rasche Aufschwung der Marke Mönchshof und damit verbundener wirtschaftlicher Erfolg zum Ende des 19. Jahrhunderts hatte seine Gründe. Zum einen verfügte die Mönchshof-Brauerei über für die damalige Zeit sehr moderne Brauanlagen und eigene Brunnen mit weichem Fichtelgebirgswasser. Zum anderen verstand man sein Handwerk.

So wurden Mönchshof-Biere 1888 bei der Weltausstellung in Brüssel erstmals mit höchsten Ehren bedacht und ausgezeichnet. Weitere Auszeichnungen bei Welt- und anderen bedeutenden Ausstellungen folgten 1893 (Chicago), 1894 (Antwerpen), 1896 (Nürnberg), 1897 (Leipzig) und 1900 (Paris). Die gewonnenen, global bedeutenden Preise und Medaillen spiegeln einen herausragenden Teil Kulmbacher Biergeschichte wider. Sie sind am Ort des Kulmbacher Mönchshofs verblieben und gehören heute zu den interessantesten und wertvollsten Exponaten des Bayerischen Brauereimuseums.
1892:
Die Mönchshof-Bräu bekommt einen Gleisanschluss
Kulmbach hatte sehr früh (1846) einen Eisenbahnanschluss, den die Export-Bierbrauereien natürlich auch nutzten. Die Mönchshof-Brauerei musste ihr Bier bislang zum Bahnhof transportieren, wo die Verladung in Waggons und die Zollabfertigung stattfand. 1892 bekam der Mönchshof dann ein eigenes Industriegleis und Verladung und Zollformalitäten konnten direkt in der Brauerei von statten gehen. Der Gleisanschluss im Kulmbacher Mönchshof wird übrigens heute noch für touristische Zwecke genutzt, wenn im Sommerhalbjahr gelegentlich Dampfzüge und historische Schienenbusse direkt in den Kulmbacher Mönchshof einfahren.
1904:
Eröffnung des Mönchshof-Volksgarten
Eine Attraktion für die Kulmbacher Bevölkerung und den heutigen Ortsteil Blaich war die Errichtung des Mönchshof-Volksgartens. Biergarten und der mit Ruderbooten bestückte Eisweiher boten ein Ambiente, wo man sich gerne eine frische Maß guten Mönchshofbieres schmecken ließ.
1920:
Mönchshof braut Friedensbier
Nach den schweren Kriegsjahren des Ersten Weltkrieges braute die Mönchshof-Brauerei ein besonders hochprozentiges Friedensbier ein, das unter dem Namen „Friedensbräu“ verkauft wurde.

1956:
Mönchshof-Brauerei mit höchstem Ausstoß
Schon in den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg hatten die Kulmbacher Brauereien enorme Absatzschwierigkeiten, die sich bis zum Ende des Krieges naturgemäß fortsetzten. Bis auf 19.000 hl fiel der Absatz der Mönchshof-Brauerei im Jahr 1945. Anfang der 50er-Jahre erholte man sich jedoch. In den Jahren 1956-1964 war die Mönchshof-Brauerei sogar der Spitzenreiter unter den Kulmbacher Großbrauereien (1963: über 200.000 hl).
1962:
Ende der Aktiengesellschaft
1962 wurde die Mönchshof-Brauerei nach 78 Jahren Aktiengesellschaft in eine GmbH umgewandelt. Haupteigner war die Familie Meußdoerffer.
1984:
Die Reichelbräu übernimmt die Mönchshof-Brauerei
„In Kulmbach rücken Reichelbräu und Mönchshof zusammen“ heißt es in einer Schlagzeile der Süddeutschen Zeitung vom 21. August 1984. Die Kulmbacher Unternehmerfamilie Meußdoerffer, zu deren Beteiligungs- und Verwaltungs-KG die Mönchshof GmbH bisher gehörte, kauft sich mit 25% in die Reichelbräu AG ein. Im Gegenzug beteiligt sich die Reichelbräu mehrheitlich an der Mönchshof-Bräu.

Aus der Zeit um 1970.
Humpen zeigt keine Beschädigungen und ist neuwertig.
Zustand Note: 1,0
